
Du brauchst
- deine Blatt & Stiel Substratmischung
- einen Pflanzentopf mit Abflusslöchern
- Wir empfehlen durchsichtige Töpfe, da sie dir ermöglichen sowohl die Feuchtigkeit im Substrat als auch die Wurzeln besser zu checken.
- Richte dich bei der Topfgröße nach dem Wurzelbestand.
- Sollte es Zeit für einen größeren Topf sein, so wähle bescheiden eine, maximal zwei Topfgrößen größer.
- ggf. eine Schaufel, eine Schere und Handschuhe
- einen Auffangbehälter, außer du kehrst gerne
- Putzmittel und Desinfektionsmittel
- Zimt
Du reinigst
Ja, richtig gelesen. Okay, der Punkt verbreitet am wenigsten Vorfreude, aber wäre schon vorbildlich und sinnvoll. Falls du eher der Typ „Leben am Limit“ bist, überspring ruhig waghalsig diesen Schritt.
Falls du noch hin- und hergerissen bist, lass dich von folgenden Zeilen überzeugen:
Im Laufe der Zeit kommt es zu Ablagerungen von Mineralien und Verschmutzungen, die ein einladendes Paradies für schädigende Organismen kreieren. Die Palette der Drohkulisse reicht von Pilzen über Bakterien bis hin zu Mehltau. Auch Baby-Schädlinge wären, wenn es ganz blöd kommt, inklusive.
Als verantwortungsvoller Plant Parent möchtest du diese Risiken umgehen und greifst beherzt zu Bürste, Schwamm und Spüli. Reinige und desinfiziere zumindest unbedingt deine Schere. Wenn du das geschafft hast, hält dich nichts mehr auf und du greifst zum Pflanzentopf:
- Du befreist den Topf erst einmal von alten Erdresten und Mineralablagerungen, indem du ihn ruppig bürstest.
- Du spülst die abgerubbelten Rückstände mit warmem Wasser aus.
- Du reinigst den Topf mit einem Mix aus heißem Wasser, Essig und Spülmittel (ein Teil Essig zu drei Teilen Wasser und einem Spritzer Spüli).
- Du spülst den Topf abermals mit heißem Wasser aus.
- Du trocknest den Topf liebevoll ab und desinfizierst ihn.
- Du klopfst dir auf die Schulter, weil du diesmal den Kampf gegen den inneren Schweinehund gewonnen hast. Gut gemacht!
Jetzt ist es so weit, du befreist deinen Liebling vorsichtig aus dem alten Topf. Eventuell sträubt sich die Pflanze, also drückst du behutsam seitlich an ihrem Topf herum, friemelst Wurzeln, die womöglich aus den Abflusslöchern glotzen heraus und na, bitte: Da ist sie nun, in deiner Hand. Als nächstes entfernst du die alte Erde geduldig, um keine Wurzeln abzurupfen.
Du checkst
Im nächsten Schritt prüfst du:
- durch dein unbeirrbares Erinnerungsvermögen, ob die Pflanze (z.B. Tante Traudels 20 Jahre alte Monstera) vorher womöglich jahrelang in ganz anderem Substrat stand. Ist dies der Fall, raten wir dir von einem kompletten Substratwechsel ab.
- Topfe die Pflanze vorsichtshalber in frisches Substrat der bisherigen Art um, dem du ca. 1/4 neue Substratmischung unterhebst. So ersparst du ihr einen Schock.
- ansonsten, ob das das alte Substrat vollständig entfernt ist (bei ähnlichem Substrat nicht zwingend notwendig).
- ob sich Rhizome in der Erde verstecken. Wenn ja, Glückwunsch für den kommenden Nachwuchs!
- die Wurzeln. Abgestorbene oder weiche, gammelige Teile schneidest du mit einer desinfizierten Schere ab. Die Schnittstellen dippst du in Zimt, denn der desinfiziert und regt sogar das Wurzelwachstum an.
Du vollendest
Endspurt!
- Mische deinen Blatt & Stiel Substrat-Mix bevor es losgeht nochmal per Hand durch. Damit stellst du sicher, dass grobe und feine Komponenten gleichmäßig im Topf landen.
- Fülle jetzt eine kleine Schicht Blatt & Stiel Substrat in deinen Topf, so dass der Boden ca. einen, bis zwei Finger breit (je nach Höhe des Topfes) bedeckt ist.
- Positioniere eine Rankhilfe im hinteren Teil des Topfes, falls nötig. Stabile Rankhilfen motivieren deine Pflanze, dir größere Blätter zu schenken, weil sie sich sicherer fühlt.
- Platziere deine Pflanze so, dass die Wurzeln kein Knäuel bilden. Halte den Stiel/ die Stiele dabei so, dass die Wurzeln locker in den Topf reinhängen.
- Lasse deinen Substrat-Mix reinrieseln und rüttele dabei immer mal wieder am Topf, damit sich die Substratkomponenten gut verteilen und alles gut ausgefüllt ist.
- Gieße mit lauwarmem Wasser.
- Stülpe eine durchsichtige Tüte über deinen grünen Liebling. Durch die Tüte werden der Pflanze nahezu 100% Luftfeuchtigkeit dargeboten. So kann sie sich mit Feuchtigkeit versorgen, ohne diese vollständig über die gestressten Wurzeln ziehen zu müssen. Damit hilfst du der Pflanze sich leichter im neuen Substrat einzugewöhnen. Die Tüte kann übrigens ruhig eine Woche lang draufbleiben. Nimm sie bloß täglich für ein bis zwei Stunden ab, damit dein Zögling mal frische Luft schnappen kann. Verlängere dabei nach und nach das Zeitfenster ohne Tüte – die Tütengeschichte gilt natürlich nicht für Kakteen und Sukkulenten.
- Betrachte nun mit Stolz dein Werk und räum auf, falls die Energie dazu noch reicht.
